Unser Wildzaun. Er schützt, solange nötig und entsorgt sich selbst
Bei einer Wanderung im Naturpark Lieberose sahen wir einen Holzzaun, den der NABU dort vor einigen Jahren als Schutz vor Wildverbiß aufgestellt hatte. Aus Dachlatten zusammengeschraubt, war er dabei, zu verrotten. An der Vegetation innerhalb des umzäunten Gebiets war klar zu sehen, dass seine Schutzwirkung über Jahre hinweg den gewünschten Erfolg gebracht hatte.
Man sah dem Zaun die Jahre an. Aber dadurch, dass er auf der Erdoberfläche stand und nicht im Boden steckte war er auch nach Jahren noch nicht zusammengebrochen.
Hier setzten unsere Überlegungen an: Wie könnte man ganz auf Schrauben verzichten und überhaupt einen Zaun bauen, der nur aus Naturmaterial besteht und dennoch mindestens 15 Jahre hält? Was ist zu beachten, damit der Aufbau möglichst einfach bewerkstelligt werden kann? Und – nicht zuletzt – wer wäre in der Lage, die benötigten Zaunelemente in großer Stückzahl zu vernünftigen Konditionen industriell zu fertigen?
Einige Entwürfe und viele Diskussionen später, war klar, wie wir die Idee umsetzen wollten.
Nach einigen Recherchen fanden wir im Ökokombinat Bad Belzig einen idealen Partner. Hier trafen wir in der Person des Geschäftsführers Maik Nowak einen Sparringspartner, der mit seinem Unternehmen Naturschutz und Nachhaltigkeit lebt.
Die Maße der Bauteile wurden nun vereinheitlicht und so an die Erfordernisse einer industriellen Fertigung in einem Sägewerk angepasst. Dann kam der Moment, an dem wir mit einem kleinen Team einen ersten Probelauf machen konnten.
Wir konnten eine Fertigungshalle nutzen und stellten Prototypen her, indem wir die einzelnen Latten und Träger mit Holzdübeln verbanden.
Die Konstruktion als solche zeigte sich als praxistauglich, wenn auch der Aufwand, für jedes Element 32 Löcher zu bohren und die Dübel einzuschlagen, erheblich war.